Orbit360 RideFAR 2022

Bei meinen Fahrradtour-Recherchen bin ich bereits letztes Jahr auf die Seiten der Orbit360 Touren RideFAR (Ride for a reason) und die Gravel Series gestossen. Ich bin zwar kein Extremsportler, aber ich teste auch gerne mal meine persönlichen Grenzen etwas aus, und so habe ich beschlossen, dieses Jahr bei der RideFAR Challenge mitzumachen. Das Ganze kommt mir entgegen, da es kein Rennen oder zwingend ein Gruppen-Event ist, sondern jeder seine eigene Tour planen und fahren kann. Die Extremrunde von 360km am Stück war mir doch ein etwas zu großer Brocken und so habe ich mich für die mittlere Entfernung von 180km entschlossen.

Das Startgeld konnte selber in einem gesteckten Rahmen festgelegt werden und fließt einem guten Zweck zu. Die Regeln waren wie folgt:

Rule # 1 RIDE YOUR OWN ROUTE
Rule # 2 RIDE UNDER YOUR OWN POWER
Rule # 3 RIDE SAVELY AND RESPONSIBLY
Rule # 4 BE SELF-SUFFICIENT
Rule # 5 ONE ACTIVITY, BUT NO TIME LIMIT
Rule # 6 MAINTAIN EVIDENCE OF THE RIDE
Rule # 7 RIDE IN THE SPIRIT OF SELF-RELIANCE AND EQUAL OPPORTUNITY
Rule # 8 RESPECT YOUR ENVIRONMENT

Ich habe meine Tour einmal um die Nidderau und Wetterau herum geplant, insgesamt um die 190km um ein wenig Puffer zu haben, damit ich die Zielstrecke nicht womöglich um ein paar Kilometer verpasse.

Also habe ich Anfang März die Wetterprognosen studiert, mir einen Tag freigenommen und bin morgens um 6 Uhr bei noch eisiger Kälte von ca. 0° C losgefahren. Trotz Winterschuhe und dicken Handschuhen, sind Finger und Zehen recht schnell sehr kalt geworden und ich habe mir für die ersten 2 Stunden die vorhergesagte Sonne herbeigesehnt. Es ging erstmal durch Frankfurt an den Main und dann entlang diesem vorbei an Offenbach und Maintal in Richtung Hanau. Hier habe ich den Flusslauf verlassen und bin über Langeselbold zur Ronneburg geradelt. Mittlerweile ist dann auch die Sonne rausgekommen und es war ein herrlicher, wenn auch noch kalter Morgen. Die ersten Steigungen haben mich dann weiter aufgewärmt, als es weiter über Büdingen und die hügeligen Ausläufer des Vogelsberg ging.

Hinter Büdingen führte mich die Strecke mit einigem auf und ab nach Ranstadt und dann weiter nach Hungen. Mittlerweile wurde es in der hochstehenden Sonne dann doch schon recht angenehm warm. In Lich hatte ich meine Mittagspause eingeplant. Es gab einige leckere Backwaren und den ein oder anderen Kaffee um wieder die Batterien aufzuladen. Danach ging es nochmal bergauf zum höchsten Punkt meiner Streckenführung bei der ehemaligen Windmühle von Grüningen. Diese und auch den nächsten Streckenpunkt, die Burg von Münzenberg hatte ich mir als touristische Sehenswürdigkeiten extra auf die Strecke gelegt.

Das letzte Drittel der Tour führte mich über Butzbach, Bad Nauheim und Friedberg durch die Wetterau wieder in Richtung Heimat. Auf der offenen Pläne gab es leider etwas Gegenwind, was nach bereits über 150 gefahrenen Kilometern nicht wirklich hilfreich war. Aber das tolle Wetter bei strahlendblauem Himmel hat auch darüber hinweggeholfen. Sobald Friedrichdorf und Bad Homburg in Sicht kamen, wusste ich, dass ich auch die letzten Kilometer durchhalten würde. Mit noch einer kleinen Pause in der Abendsonne, ging es die letzten Kilometer zurück nach Schwalbach. Müde aber glücklich bin ich kurz vor 19 Uhr auf den Hof gerollt.

Als Fazit kann ich sagen, dass der Orbit360 RideFAR viel Spaß gemacht hat, was auch an dem tollen Wetter lag. Grundsätzlich bin ich, da ich meine Kräfte auf diese Entfernung sehr schwer einschätzen konnte, eher kräfteschonend gefahren, was sich bewährt hat. Auch am Ende haben sich die Beine noch halbwegs fit angefühlt und ich hätte wahrscheinlich noch ein paar Kilometer mehr geschafft. Ich werde bestimmt auch nächstes Jahr wieder mitmachen … vielleicht wage ich mich dann ja mal an die große Runde!

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